Zentrum der tschechischen Metropole sind die vier historischen Städte der Burgstadt (Hradcany), Kleinseite (Mala Strana), Altstsadt (Stare Mesto) und Neustadt (Nove Mesto), die jeweils ihr eigenes unverwechselbares Gesicht besitzen. Hier geht der Blick über die Kleinseite, die "kleinere Stadt Prag" am linken Moldauufer, in Richtung der Prager Burg.

Vom Turm des Altstädter Rathauses blickt man auf stattliche Bürgerhäuser und auf Scharen von Touristen, die sich zu jeder Jahreszeit auf dem Platz davor einfinden, um das Schauspiel der astronomischen Uhr anzusehen, welches zu jeder vollen Stunde abläuft.

Die Teyn-Kirche, nach dem Dom die bedeutendste gotische Kirche Prags, ist leicht an ihren 2 Türmen mit insgesamt 18 Spitzen zu erkennen. Man betritt sie durch die ehemalige Kirchenschule, das Gebäude rechts neben der schmalen Gasse, dessen zweiteilige Fassade von Renaissancegiebeln geschmückt ist.

Schöne Hausfassaden und eindrucksvolle Giebel gibt es in Prag an jeder Ecke. zu Zeiten wo es noch keine Hausnummern gab und auch nicht jeder lesen konnte, hatten viele Häuser ein "Hauszeichen". Hier im Bild "Zum roten Löwen" und "Zum goldenen Hummer".

Im Haus "Zum goldenen Kelche" wohnte einst ein Goldschmied, der mit dem Hauszeichen gleich Werbung für sein Handwerk machte.

1884 wurde das Haus der Künste, genannt "Rudolfinum", errichtet, in dem heute die tschechischen Philharmoniker untergebracht sind. Die geschwungene Außenbalustrade ist mit Statuen bekannter Künstler geschmückt.

Vor dem Haus der Künste stehen zwei dieser eindrucksvollen Kandelaber.

Schöne alte Straßenlaternen findet man überall im historischen Zentrum.

Die Pariser Straße, vom Altstädter Marktplatz zur Moldau führend, ist gesäumt von prachtvollen Jugendstilhäusern, in denen zahlreiche elegante Geschäfte und Restaurants untergebracht sind.

Dieses eindrucksvolle Jugendstilgebäude ist das Luxushotel "Paris".

Das Grand-Hotel Europa, gebaut 1906, ist eines der vielen wunderbaren Gebäude entlang des Wenzelsplatzes.

Vor der Kirche St. Niklas in der Altstadt steht das Denkmal für den Kirchenreformer Jan Hus. Das vom tschechischen Impressionisten Ladislav Saloun 1915 geschaffene Ensemble idealisiert die hagere Asketengestalt des Jan Hus, der, nach der Überlieferung, eher klein und dick gewesen sein soll. Nach Schauprozeß und Folterungen fand er sein tragisches Ende 1415 auf dem Scheiterhaufen. Als Vertreter der tschechischen Sache und leidenschaftlicher Kämpfer für Gerechtigkeit und Reformen gegenüber der verhaßten, größtenteils deutschen religiösen Elite, wurde er zu einem tschechischen Märtyrer.

Heiliges Gewimmel!

Der heilige Florian, Schutzpatron der Feuerwehr, löscht den Hausbrand.

Die Stadt Prag bietet zahlreiche Antiquariate und Trödelläden. Wer sowas mag, der wird hier garantiert fündig.

Die Josefstadt (Josefov) präsentiert sich heute mit reich verzierten Prachtbauten, Boulevards und belebten Straßen, nachdem um die Wende vom 19. zum 20 Jahrhundert der Großteil des einst ummauerten jüdischen Ghettos niedergerissen wurde. Jüdische Kaufleute kamen bereits im 9. Jahrhundert auf Handelswegen nach Prag. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich eine der berühmtesten und zeitweise die größte Judenstadt in Europa. Auf einem Rundgang durch 4 Synagogen und dem alten jüdischen Friedhof erhält man einen Einblick in jüdisches Alltags- und Festtagsleben und in eine uralte, oft zutiefst leidvolle, Geschichte.

Die Spanische Synagoge (in Anlehnung an die einst blühende jüdische Kultur Spaniens) wurde im 19. Jahrhundert neu errichtet. Auf dem Bauplatz stand zuvor Prags älteste Synagoge, die bereits im 12 Jahrhundert existierte.

Interessante Fensterumrahmung. Wohnt hier ein Bestatter?

Die Kampa-Insel, am Fuß der Karlsbrücke auf der Kleinseite, ist eine ruhige Oase mitten in der Stadt. Häufige Moldau-Hochwasser haben an den historischen Gebäuden ihre Spuren hinterlassen. Der Name Kampa stammt vom lateinischen Wort Campus = Feld und weist darauf hin, daß hier früher Gemüse- und Weingärten angelegt waren.

Die mittelalterliche Karlsbrücke ist wohl das bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Tagsüber von Heerscharen von Touristen, Straßenmusikern und Händlern bevölkert, zeigt sie sich am frühen Sonntagmorgen im warmen Licht der aufgehenden Wintersonne. Der gotische Brückenbau wurde 1357 begonnen, nachdem die bereits im 12. Jahrhundert errichtete Vorgängerbrücke eingestürzt war. Auf einer Länge von 520 Metern und 10 Metern Breite überspannt die Brücke mit 16 Bögen die Moldau. Die zahlreichen Heiligenfiguren wurden im Laufe des 18. Jahrhunderts aufgestellt.

Der heilige ..., ich weiß nicht mehr welcher, weist den Weg zur Prager Burg und dem Dom St. Veit.

Krönungskirche und Grabstätte der böhmischen Könige ist der Dom St. Veit. Der Grundstein der gotischen Kathedrale wurde 1344 gelegt, die Fertigstellung erfolgte erst 1929.

Überall in Prag findet man diese schönen emailierten Straßenschilder mit der dezenten Jugendstilornamentik.

Die fast 80 Meter hohe Kuppel und der gleich hohe Glockenturm der Kirche St. Niklas auf der Kleinseite sind weithin sichtbar. Die Grundsteinlegung erfolgte 1673. St. Niklas ist die bedeutendste Kirche des Prager Hochbarocks und ein steingewordener Triumph der Gegenreformation. Die Baumeister, Vater und Sohn Dientzenhofer, ließen sich dabei von italienischen Meistern inspirieren.

Ursprünglich dominierte die Architektur und nicht die Farbe. Die Ausstattung und die Deckengemälde entstanden erst Mitte des 18. Jahrhunderts. Hier das von Franz Xaver Palko gemalte Kuppelfresko "Die himmlische Glorie".

Das riesige Deckenbild im Langhaus ist mit seinen 1500 qm eines der größten in Europa. Der Maler Johann Lukas Kracker stellt Begebenheiten aus dem Leben des heiligen Nikolaus, dem Bischof von Myrna in Kleinasien (4.Jh.), dar. In gelbem Wams und mit Kniebundhosen hat sich der Künstler, locker an das rechte Treppengeländer des Triumphbogens gelehnt, selbst verewigt.

Im gotischen Pulverturm, gebaut im 15. Jahrhundert, wurde Schießpulver gelagert.

Ein imposantes Bankhaus.

Die klobige Fassade der Prager Stadtverwaltung.

Diese höchst dekorative Fassadengestaltung wird "Sgraffito" genannt und nicht gemalt, sondern gekratzt. Mehrere Lagen farbiger Putze werden übereinander aufgetragen und vom Handwerker durch schneiden, ritzen und kratzen je nach Motiv freigelegt.

An dieser wunderschönen Häuserfront huldigt man berühmten Baumeistern. Die Büste in der Mitte zeigt Peter Parler, maßgeblich am Dombau und der Karlsbrücke beteiligt.

Ein Sprichwort sagt "In Prag muß man die Augen stets nach oben richten". Viele architektonische Schönheiten sind dort zu entdecken. Hier das ehemalige Gebäude der "Praha-Versicherung" in feinstem Jugendstil, rechts daneben das Verlagshaus "Topic".

Zwei dieser stolzen griechischen Sphingen flankieren den Treppenaufgang zum Kunstgewerbemuseum.

Schon im Mittelalter schwärmten Reisende und Chronisten aus ganz Europa vom hunderttürmigen, goldenen Prag. Als weithin sichtbares Zeichen wirtschaftlicher und kultureller Blüte, krönten vergoldete Bleidächer die Türme und Zinnen der Stadt. Bis heute strömen jährlich Millionen Besucher in die tschechische Hauptstadt, um sich von ihrer zeitlosen Schönheit verzaubern zu lassen. Ich kann zwar nicht von vergoldeten Dächern berichten, habe aber in der Nacht das "Goldene Prag" gefunden.

Kleinseitner Brückentürme, Kuppel und Glockenturm von St. Niklas auf der Kleinseite und der Dom St. Veit. Im Vordergrund die zwei barocken Dachgiebel des Hotels "Zu den 3 Straußen".

Im Nebel eines herrlichen Wintermorgens erkennt man die Kirche St. Niklas auf der Kleinseite und, im Hintergrund, die Doppeltürme des Klosters Strahov.

Der Blick geht über die Dächer der Kleinseite in Richtung Moldau, die irgendwo im Dunst verschwindet.

Prachtvolle Fassaden und Giebel an der Nerudagasse, der schönsten Gasse der Kleinseite.

Das Erzbischöfliche Palais, vor dem Eingang zur Prager Burg am Hradschiner Platz gelegen, zeigt sich mit spätbarocker Fassade und mit Rokoko-Verzierungen.

Eingang zur Prager Burg vom Hradschiner Platz aus. Im Bild der erste Burghof, vor dessen Eingang freundliche Wachen das Gewusel der Touristen im Auge haben. Weniger freundliche steinerne Giganten kämpfen am Eingangstor auf Leben und Tod.

15 Brücken überqueren die Moldau auf Prager Stadtgebiet. 5 sehen wir hier im Bild. Die älteste ist natürlich die Karlsbrücke, erkennbar an ihren engen Bögen.

Das nachfolgende Panoramabild sollte sich in einem neuen Fenster vergrößert öffnen lassen, wenn sie darauf klicken. Von einem Hügel auf der Kleinseite blickt die Kamera auf den Stadtteil Josefov, die Josefsstadt. Das große Gebäude rechts neben der Brücke ganz links gehört zur Karlova-Universität. Die Karlsbrücke ist die zweite Brücke im rechten Bildteil, die mit den zahlreichen Brückenpfeilern.

Der spätgotische Kleinseitner Brückenturm der Karlsbrücke wurde 1464 als Gegenstück zum Altstädter Brückenturm errichtet. Rechts im Bild, das uralte Haus "Zu den 3 Straußen", heute ein Hotel, in dem bereits 1714 das erste Prager Kaffeehaus eröffnet wurde. Der Name des Hauses geht angeblich auf den kaiserlichen Hoflieferanten für Federschmuck, Jan Fux, zurück, der um 1600 mit Straußenfedern, der damaligen großen Modeneuheit, ein Vermögen verdiente. Von meinen Fenstern, in der Bildmitte links, hatte ich einen schönen Blick auf die prächtige Brücke und ihre zahlreichen Passanten.

Einer von vielen "schrägen" Läden in Prag. Verkauft werden Schmuck und Bekleidung aus Asien, indische Götterstandbilder, Räucherwerk und viel anderer Schnickschnack. Man beachte den Spruch unter dem Firmennamen Hubbub & Sons. Die Café-Bar "Marquis de Sade" habe ich nicht besucht. Ich war mir nicht sicher, was mich dort erwartet hätte.

Hausfassade im Stil des Kubismus, einem Gegenentwurf zum Jugendstil.

"Halbfertigfabrikate" meint dieses Schild aus vergangenen sozialistischen Zeiten. Viel ist von diesen Zeiten im Innenstadtbild nicht mehr zu sehen.

Bier gilt in Tschechien als Grundnahrungsmittel und wird von Einheimischen und Touristen gern und in großen Mengen konsumiert. Obwohl ich kein ausgesprochener Bierfreund bin, habe ich "mein" Schwarzbier entdeckt, welches mir, in Verbindung mit viel frischer Luft und endlosen Spaziergängen, regelmäßig eingenommen, einen tiefen und erholsamen Schlaf beschert hat.

In Prag gibt es zahlreiche Theater und Kleinkunstbühnen. Weltberühmt sind die "Laterna Magika", das Theater ohne Worte, die "Schwarzen Theater" und das Nationale Marionettentheater. Auf dem Bild sieht man auch die doppelte Nummerierung der Prager Häuser. Links, das blaue Schild, gibt die Hausnummer in der Straße an. Das rote Schild auf der rechten Seite nennt die Hausnummer der fortlaufenden Nummerierung im Stadtbezirk Altstadt.

Bereits im 15. Jahrhundert wurde die schöne astronomische Uhr am Altstädter Rathaus gebaut. Zu jeder vollen Stunde dreht der Tod, in Form eines Knochenmannes, die Sanduhr und die Figuren der Eitelkeit und der Habgier heben den Spiegel und den Geldbeutel. Hinter den zwei Fenstern über der Uhr erscheinen Christus und die Apostel und nachdem der darüber befindliche Hahn gekräht hat, wird die Stunde geschlagen. Das Zifferblatt zeigt den Lauf der Planeten um die Erde und Sonne und Mond mit den Tierkreiszeichen.

Vom Rathausturm, der sogar mit einem Aufzug ausgestattet ist, hat man einen schönen Blick über Prag.

"Der Große frißt den Kleinen" heißt dieses Schnitzwerk an einem der Portale des Prager Rathauses.

Echte Stars der Prager Marionettenbühne sind seit Jahrzehnten "Spejbl & Hurvinek", die mit viel Charme, Witz und Schlitzohrigkeit die großen und kleinen Dramen des Lebens meistern. Oft habe ich als Kind eine Schallplatte mit Dialogen zwischen Vater und Sohn abgespielt, die, in Deutsch gesprochen, diesen herrlichen böhmischen Dialekt hören lassen.

Zu meinen absoluten Lieblingsbüchern gehört "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk". Der antimilitaristisch-satirische Roman von Jaroslav Hasek stellt einen typischen Prager Charakter vor, der sich mit List und Witz durchs Leben und den ersten Weltkrieg schlägt. Durch seine natürliche Einfalt und eigensinnige Findigkeit entgeht er drohenden Gefahren und karikiert Hinterlist, Strebertum, Standesdünkel und Vorurteile. Wer den "Schwejk" gelesen hat, sieht seine Mitmenschen in anderem Licht. Seine charakteristische Physiognomie mit der niedrigen Stirn, dem Pfannkuchengesicht und den listigen Schweinsäuglein wurde ihm vom Prager Zeichner Josef Lada verpaßt, der die Abenteuer ganz wunderbar illustriert hat.

Diese Büste mit den gekreuzten Schreibfedern ehrt Frantisek Palacky, tschechischer Politiker und Historiker. Sein Einsatz für die tschechische Geschichte und Nation brachte ihm bei der Bevölkerung den Namen "Vater der Nation" ein. Es wird überliefert, daß er 10 Sprachen, darunter Latein, Altslawisch, Russisch und Portugiesisch, fließend beherrschte. Er war schwer in der tschechischen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts engagiert.

Prächtiges Eingangsportal eines Wohnhauses mit der Eule, dem Symbol der Weisheit und Gelehrtheit.

Die Ostfassade des Altstädter Brückenturms ist reich mit plastischem Schmuck verziert. Ganz frisch restauriert wurden in der Mitte der heilige Veit (Vitus), Patron der Karlsbrücke auf zwei Bögen derselben, links Kaiser Karl IV., rechts sein Sohn und Nachfolger Wenzel IV. mit dem böhmischen Löwenschild.

Fassade der tschechischen Nationalbank. Hoffentlich gibt es auch hier bald den Euro, dann fällt der lästige Geldumtausch und die Umrechnerei endlich weg.

Der "Adria-Palast", 1922-1925 für eine Versicherungsgesellschaft gebaut, ist mit zahlreichen barockisierenden Dekorelementen versehen und war zu seiner Entstehungszeit im Stil arg umstritten.

Schönes Jugendstilmosaik auf prächtiger Hausfassade.

Das schönste Jugendstilkaffeehaus Prags, das Obecni Dum, befindet sich im Gemeindehaus am Platz der Republik. Erbaut zwischen 1906 und 1912 sind hier verschiedene öffentliche Einrichtungen und das originalgetreu restaurierte Kaffeehaus unter einem Dach vereint. Das vorhergehende Bild zeigt einen Ausschnitt der prachtvollen Jugendstilverglasung über dem Haupteingang.

Von Außen recht angestaubt, verbirgt sich im Inneren des gewaltigen Lucerna-Komplexes eine interessante Ladenpassage in der Nähe des Wenzelsplatzes.

Auch vor der Legende vom Golem macht die grassierende Musicalseuche nicht halt. Wer nicht lesen will, kann sich die alte Sage nun auch vorsingen und -tanzen lassen.

In Prag gibt es zahllose Kneipen, Kaffees, Bars und Restaurants. Auch Cappuccino und Hotspot sind heute keine Fremdworte mehr.

Prager Variante des Sandwiches, ein herzhafter Happen in zeitlos schlichter Präsentation.

Abseits der Hauptstraßen findet man in Prag viele kuriose Geschäfte. Hier ein "Seilhandel" mit entsprechender Auslage im Schaufenster.

Böhmisches Glas ist weltbekannt. Diese zwei schönen Sektkelche hätte ich gerne gekauft, aber wahrscheinlich nicht heil nach Hause gebracht.

Nerudastraße, Kleinseite, Prag 1, ist nach dem tschechischen Schriftsteller und Journalisten Jan Neruda benannt. Sie führt von der Karlsbrücke zur Prager Burg.

Diese farbenfrohe Wandverkleidung aus Leichtmetallelementen findet sich in der angeschriebenen U-Bahnstation. Wer denkt sich sowas aus?

Vor dem Kafka-Museum steht dieser herrliche Brunnen. Die zwei Herren sind aus vielen dünnen Metallscheibchen zusammengesetzt und in der Hüfte beweglich. Je nach Wasserdruck schwenkt die Mitte mal in die eine, mal in die andere Richtung.

Hier noch einmal die eindrucksvollen Türme der Teynkirche in der Abenddämmerung...

... und die Karlsbrücke mit eindrucksvollen Wolken.