Wenn die Anzahl der Geistlichen und Nonnen im Straßenbild Roms dichter wird, nähern wir uns dem Vatikanstaat. Auch die Anzahl der Touristen steigt sprunghaft, aber da in diesem kleinsten anerkannten Staat der Welt trotzdem alles sehr großzügig angelegt ist, gibt es meist ausreichend Platz.

Rom
Rom

Über die Via della Conciliazione nähern wir uns der Piazza San Pietro, dem Petersplatz, und der Basilica di San Pietro, dem Petersdom mit seiner 136 Meter hohen Kuppel.

Rom - Vatikanstaat - Petersdom
Rom - Vatikanstaat - Petersdom
Rom - Vatikanstaat - Petersdom
Rom - Vatikanstaat - Petersdom

Bis zum 14. Jahrhundert war der Vatikan lediglich ein am rechten Tiberufer gelegener Hügel (mons vaticanus) und der Amtssitz des Papstes befand sich im Lateranpalast, den wir später noch sehen werden. Nach dem Ende der Kirchenspaltung und der Rückkehr der Päpste aus Avignon (Ende 14. , Anfang 15. Jahrhundert) begannen in Rom große Bauprojekte, die die neu gewonnene Einheit innerhalb der Kirche verdeutlichen sollten. Der mons vaticanus bot dafür genügend unbebauten Raum. 1506 begannen die Arbeiten am Petersdom, der 1626 geweiht und bis 1650 auch innen fertiggestellt wurde. Er zählt noch heute zu den monumentalsten Bauwerken der Welt.

1656 beauftragte Papst Alexander VII den Bildhauer und Architekten Giovanni Lorenzo Bernini einen Platz vor dem Dom zu entwerfen, der es einer möglichst großen Zahl von Gläubigen ermöglichen sollte, den Papst zu sehen, der sich von der Galerie des Petersdoms oder vom Balkon seiner privaten Räumlichkeiten der Menge zeigte. Er schuf einen ovalen Platz, der von einer Kolonade gesäumt wird, die von 140 Heiligenfiguren geschmückt ist.

Rom - Vatikanstaat - Basilica di San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Basilica di San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro

Den Vatikanstaat, oder genauer der Staat Vatikanstadt, wie es amtlich korrekt heißt, läßt jeden Besucher ein und wer nicht zu freizügig gekleidet ist und die Sicherheitskontrollen hinter sich gebracht hat, darf den Petersdom betreten. Lange Schlangen gibt es dort eigentlich immer, aber die Wartezeit war nicht allzu lang, da die Einlaßkontrollen gut organisiert sind.

Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro

Während die Schweizergarde die kleinste und älteste Armee der Welt darstellt, werden die Aufgaben der inneren Sicherheit von einer eigenen Polizeitruppe, dem Corpo della Gendarmeria, sichergestellt. Nach den aktuellen Abkommen ist für die Sicherheit auf dem Petersplatz die italienische Polizei zuständig, die die Überwachung vom "Aufsichtsamt für öffentliche Sicherheit Vatikan" durchführen läßt. Gemessen an der Einwohnerzahl (etwa 900 Personen) hat der Vatikanstaat die höchste Kriminalitätsrate der Welt! Glücklicherweise handelt es sich fast ausschließlich um Kleinkriminalität wie (Hand-)Taschendiebstahl, wobei die Aufklärungsquote gering ist, da die Täter nach Italien fliehen. Das Vatikanische Gefängnis, mit seinen 2 Zellen, wäre auch schnell überfüllt.

Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Basilica di San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Basilica di San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro
Rom - Vatikanstaat - Piazza San Pietro

Zentrum des 186 Meter langen Kirchenschiffes des Petersdoms ist das Grab des heiligen Petrus. Der erste Entwurf der Kirche Sankt Peter im Vatikan, kurz Petersdom, oder schöner auf italienisch, der Basilica Papale di San Pietro in Vaticano, geht auf den Baumeister Donato di Pascuccio d'Antonio, genannt Donato Bramante, zurück, der bis zu seinem Tode 1514 die Bauarbeiten leitete. 1547 übernahm Michelangelo die Bauleitung und entwarf auch die großartige Kirchenkuppel mit ihrer Rippenstruktur, die von seinem Schüler Giacomo della Porta ausgeführt wurde.

Damit alle Blicke auf das Grab des heiligen Petrus gelenkt werden, errichtete 1624 Lorenzo Bernini, in Kooperation mit seinem erbittertsten Konkurrenten Francesco Borromini, einen bronzenen Baldachin der auf 4 gewundenen 29 Meter hohen Säulen steht und ein goldenes Kreuz trägt.

Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro

Schauen wir uns ein wenig um, in einem der größten Innenräume der Welt.

Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro

Während ich so umherschlendere und die wechselnden Lichtsituationen um die zahllosen Kunstwerke im Dom beobachte, gerät die Besuchermenge plötzlich in Unruhe. Alles strömt in eine abgesperrte Ecke der Kirche, Kameras und Mobiltelefone werden hochgerissen und neben einem Blitzlichtgewitter werden Rufe wie "Bravo" und "Papa Francesco" laut. Es soll wohl der Papst die Kirche in dieser Ecke durchschritten haben, auf dem Weg zu einer Audienz mit Feuerwehrleuten. Ich habe ihn nicht gesehen, aber ich bin ja auch nicht katholisch.

Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro

Die Kuppel des Petersdoms ist das größte freitragende Ziegelbauwerk der Welt. 42 Meter im Durchmesser und 43 Meter hoch wird sie von 4 fünfeckigen Pfeilern getragen. Auf dem Kuppelfries lesen wir in 2 Meter (!) hohen Buchstaben den im Evangelium des Matthäus überlieferten Auftrag Jesu an seinen Jünger Petrus: "Du bist Petrus (aus dem griechischen Wort petros: Fels), und auf diesem Felsen werde ich meine Kirche bauen, und Dir werde ich die Schlüssel zum Himmelreich geben."

Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro

Die römische Pieta schuf der große Künstler und Architekt Michelangelo bereits mit 25 Jahren, im Jahre 1500. Auf der Statue findet sich die Inschrift "Der Florentiner Michelangelo Buonarroti (so sein vollständiger Name) arbeitete lange daran."

Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro

Die von Bernini geschaffene Cathedra Petri, eine stilisierte Thronnachbildung, ist ein Reliquiar, in dem sich ein Holzstuhl, der Lehrstuhl von Simon Petrus, befinden soll. Dieses barocke Kunstwerk wird von einem Fenster gekrönt, in dessen Mitte eine Taube im Strahlenkranz, das Symbol des Heiligen Geistes, erscheint. Wenn die Sonne durchscheint wirkt es, als habe sich der Himmel geöffnet.

Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Vatikanstaat
Rom - Vatikanstaat

Der Portikus des Doms, zum Petersplatz hin gewendet, wurde nach einem Entwurf des Tessiner Architekten Carlo Maderno gestaltet und mit fünf Portalen versehen.

Rom - Basilica di San Pietro
Rom - Basilica di San Pietro

Vor dem Portikus des Petersdoms steht die mächtige Statue des Simon Petrus, dessen Grabmal sich im Dom befindet.

Rom - Vatikanstaat
Rom - Vatikanstaat

Nach soviel heiliger Kirchenluft verlassen wir ungehindert den Vatikan und kehren zurück in die Straßen und Gassen von Rom. Ehrlich, ich weiß nicht mehr wo ich überall gewesen bin, aber das ist auch gar nicht so wichtig. Augen auf und ein grobes Ziel vor Augen - alles andere findet sich. Schauen wir uns um.

Rom
Rom
Rom - San Carlo alle Quattro Fontane mit Tiberbrunnen
Rom - San Carlo alle Quattro Fontane mit Tiberbrunnen

Am Platz der vier Brunnen, auf dem Scheitelpunkt des Quirinalshügels der von einer stark befahrenen Straße durchschnitten wird, liegt die hübsche Kirche des heiligen Karl zu den vier Brunnen, die vom Baumeister Francesco Borromini 1638 begonnen wurde. Im Stile des römischen Hochbarock errichtet, erhebt sich über der architektonisch komplizierten Struktur eine längsovale Kuppel mit einer achteckigen Laterne. Der Innenraum ist ganz in weiß gehalten.

Rom - San Carlo alle Quattro Fontane
Rom - San Carlo alle Quattro Fontane
Junobrunnen
Junobrunnen
Rom - Trinita dei Monti
Rom - Trinita dei Monti
Rom - Scalinata di Trinita dei Monti
Rom - Scalinata di Trinita dei Monti

Die berühmte spanische Treppe in Rom wird von der Kirche Santa Trinità dei Monti (Heilige Dreifaltigkeit vom Berge) gekrönt, die einst zum gleichnamigen Kloster gehörte. Vor der Kirche steht der Obelisco Sallustiano, der in Ägypten gemeißelt, aber erst in Rom mit Hieroglyphen versehen wurde, und der im Laufe der Jahrhunderte schon an verschiedenen Plätzen in Rom gestanden hat. Das die spanische Treppe, wie sie im Deutschen heißt, von Franzosen finanziert wurde, die auch für die Kirche und das Kloster bezahlten, deutet darauf hin, daß ihre Benennung von der untenliegenden Piazza Spagna, dem spanischen Platz, stammen muß. 

Rom - spanische Treppe
Rom - spanische Treppe

Die 138 Stufen der Treppe sind einer der beliebtesten Treffpunkte der Besucher von Rom. Sitzen darf man auf der Treppe, aber Essen und Trinken sind, wie an vielen touristischen Höhepunkten in Rom, nicht mehr erlaubt. Es ist leider immer viel zu viel Müll liegengeblieben.

Rom - Trinita dei Monti
Rom - Trinita dei Monti
Rom - Obelisco Flaminio
Rom - Obelisco Flaminio

Dieser zweitälteste und zweitgrößte römische Obelisk, der Obelisco Flaminio, zeigt einen weiteren großen Platz an, die Piazza del Popolo (Platz des Volkes). Wer in der Antike, von Norden kommend, Rom betrat, tat dies hier. Das nachfolgende Bild zeigt das Stadttor Porta del Popolo und die Kirche Santa Maria del Popolo mit dem angrenzenden Augustinerkloster.

Rom - Piazza del Popolo
Rom - Piazza del Popolo

An der Südseite des großen Platzes stehen die Zwillingskirchen Santa Maria in Monte Santo (links) und Santa Maria dei Miracoli (rechts), die im 17 Jahrhundert im Auftrag Papst Alexander VII errichtet wurden. Die Kirchen mögen auf den ersten Blick gleich aussehen, aber dem ist nicht so. Mit architektonischen Tricks wird der Betrachter getäuscht und merkt nicht, daß der linke Bauplatz und die darauf befindliche Kirche deutlich kleiner sind.

Rom - Piazza del Popolo
Rom - Piazza del Popolo
Rom - Piazza del Popolo
Rom - Piazza del Popolo

Noch ein Epizentrum des Tourismus in Rom - das Pantheon. Um das Jahr 120 errichtet, gilt es als das am besten erhaltene Bauwerk der römischen Antike. Hinter der rechteckigen Tempelfassade befindet sich ein kreisrunder, überkuppelter Zentralbau, der einen enormen Einfluß auf die Architekturgeschichte, vor allem der Neuzeit, ausgeübt hat. Über 1700 Jahre besaß das Pantheon die größte Kuppel der Welt, bezogen auf den Innendurchmesser mit 43 Metern, der auch der Höhe des Bauwerkes entspricht.

Rom - Pantheon
Rom - Pantheon
Rom - Pantheon
Rom - Pantheon
Rom - Pantheon
Rom - Pantheon
Rom - Piazza della Rotonda
Rom - Piazza della Rotonda
Rom - Pantheon
Rom - Pantheon

Ursprünglich als römischer Tempel genutzt, wurde das Pantheon im Jahre 609 zur christlichen Kirche geweiht. Neben den Grabmälern der ersten beiden italienischen Königen Viktor Emanuel II und Umberto I, liegt auch der Maler Raffael hier begraben.

Rom - Pantheon
Rom - Pantheon

Der Durchmesser des kreisrunden "Loches" in der Kuppel, Opaion genannt, beträgt 9 Meter und bildet, zusammen mit dem Portal, den einzigen Einlaß für Tageslicht. Damit einfallender Regen ablaufen kann, ist der Boden des Pantheon leicht gewölbt und an den Seiten mit versteckten Wasserabläufen versehen.

Rom - Pantheon
Rom - Pantheon
Rom - Pantheon
Rom - Pantheon
Rom - Pantheon
Rom - Pantheon
Rom - Pantheon
Rom - Pantheon
Rom - Pantheon
Rom - Pantheon
Rom - Pantheon
Rom - Pantheon

weiter geht es im Album Rom 2013 Teil 4 !