Mein erster Ausflug in Rom war gleich ein Reinfall. Ich hatte von einem großen Flohmarkt am Stadttor Porta Portese gehört, der jeden Sonntag stattfindet. Da ich, durch einen sehr frühen Flug, schon am Vormittag in Rom angekommen bin, habe ich nur kurz mein Hotel am Bahnhof Termini aufgesucht und bin dann gleich durchgestartet. Das hätte ich mir sparen können, denn es gibt bessere Dinge in Rom zu tun als einen Markt zu besuchen auf dem ausschließlich Ramsch, gefälschte Markenprodukte und vermutlich auch Diebesgut verkauft werden. Gut besucht war der Markt aber trotzdem und zur Dokumentation stelle ich hier ein paar Bilder ein.

Da der Markt sich in dem alten römischen Arbeiterviertel Trastevere befindet, schaue ich mich dort gleich einmal um. Trastevere bedeutet "jenseits des Tiber" und beherbergt heute einen abwechselungsreichen Mix aus kleinen Geschäften, Handwerkerbetrieben, Kunstgalerien, Boutiquen und zahlreichen Bars und Restaurants.

In der Kirche ist gerade Gottesdienst, da schauen wir nur kurz rein und wollen nicht weiter stören.

Man beachte jedoch die unterschiedlichen Säulen, die Überreste eines älteren Gebäudes, man vermutet aus den Thermen des Caracalla, sind. Die Mosaikarbeiten in der Apsis stammen aus dem 12. Jahrhundert. In der Mitte sieht man Jesus, der seiner Mutter, Maria, den Arm um die Schultern gelegt hat. Die 12 Apostel darunter sind hier als Schafe dargestellt, in deren Mitte Jesus, das Lamm Gottes, steht. Der restaurierte Fußboden geht auf das 11. Jahrhundert zurück. Eine Kirche steht an dieser Stelle schon seit dem 2. oder 3. Jahrhundert.

Leben spielt sich in Italien zu einem guten Teil auf der Piazza ab. Als Tourist tut man es den Einheimischen gleich und nimmt Platz in einer der zahlreichen Bars, oder auch nur am Brunnenrand, und genießt das Treiben der Menschen und die Darbietungen der Straßenkünstler um einen herum.

Trastevere ist eine einzige Gastronomiemeile. Aber Achtung, so manches Lokal kann sich als üble Touristenfalle entpuppen.

Für die engen Gassen italienischer Altstädte geradezu maßgeschneidert ist dieser heute äußert seltene und wertvolle Fiat 600 Multipla aus den späten 1950er Jahren. Während heute der lauffaule Nachwuchs im allradgetriebenen Geländemonster die 500 Meter zur Schule transportiert wird, reisten damals bis zu 6 Personen auf 3 Sitzbänken in diesem hübschen Kleinwagen. Und selbst im Zentrum von Trastevere findet man damit immer einen Parkplatz.

Inmitten einer der zahlreichen Windungen des Flusses Tiber liegt die Isola Tiberina, dem Stadtteil Trastevere gegenüber. Auf ihr befindet sich die Kirche San Bartolomeo all'Isola und ein Krankenhaus, welches vom Orden der Barmherzigen Brüder geführt wird (Ospedale Fatebenefratelli).

An der kleinen Halle des Mercato dell'Unita, 1928 im neoklassizistischen Stil erbaut, kann ich nicht vorbeigehen. Da werfe ich einen kurzen Blick hinein.

Nicht weit davon entfernt liegt eine der zahlreichen Hauptsehenswürdigkeiten von Rom, das Castel Sant' Angelo, im Deutschen die Engelsburg genannt. Bekannt ist vor allem diese Ansicht über die Ponte Sant'Angelo, die mit 10 prachtvollen Engelsstatuen, geschaffen um 1670 von Gian Lorenzo Bernini und seinen Schülern, geschmückt ist.

Die der Engelsbrücke nächstgelegene Ponte Vittorio Emanuele II zeigt im Hintergrund schon die Kuppel des Petersdoms im Zentrum des Vatikanstaats. Dem habe ich im Album Rom 2013 Teil 3 ein eigenes Kapitel gewidmet.

Wir laufen jetzt, die Engelsburg im Rücken, auf einen der schönsten Plätze Roms zu, die Piazza Navona.

Wo in antiker Zeit ein Stadion für 30.000 Zuschauer seinen Platz fand, befindet sich heute der vielleicht eindrucksvollste Platz des barocken Roms, die Piazza Navona. Besonderes Merkmal sind die 3 großartigen Brunnenanlagen. In der Mitte des Platzes steht der von Bernini um 1649 errichtete Vierströmebrunnen (Fontana dei Quattro Fiumi), bei dem die Flüsse Donau, Nil, Ganges und Rio de la Plata von vier riesigen männlichen Figuren symbolisiert werden. Aus deren Mitte ragt ein Obelisk, von dem es in Rom einige zu bestaunen gibt. Am Südende des Platzes befindet sich der Maurenbrunnen (Fontana di Moro) mit seinen Tritonen und am Nordende der Neptunbrunnen, der den Meeresgott im Kampf mit einem Oktopus zeigt.

An der westlichen Langseite wurde die Kirche Sant'Agnese in Agone in den Jahren 1652 - 1672 in barockem Stil neu errichtet.

Wie auf dem Pariser Place du Tertre haben sich auf der Piazza Navona Maler niedergelassen und stellen dort ihre Werke aus. Auch die in Rom unumgänglichen Schalverkäufer aus Bangladesh sind fleißig im Einsatz.

Die zentrale Figur des Mohrenbrunnens zeigt "Il Moro", also einen Mauren, der mit einem Delfin kämpft.

... und weiter geht es im 2. Teil!