Wir sind auf dem vermutlich weltgrößten Antik- und Trödelmarkt Marché aux puces de Saint-Ouen. Trotz Beschilderung kann man hier leicht die Orientierung verlieren.
Ich freue mich immer sehr, wenn ich am Straßenrand, oder besser noch in Bewegung, ein altes französisches Automobil sichte; vorzugsweise von meiner Lieblingsmarke Citroen. Hier der legendäre Typ HY, das französische Pendant zum deutschen VW-Bus.
Dieser blaue Lieferwagen ist, glaube ich, ein Peugeot Typ J aus den 1980er Jahren. Der hier ist wohl schon lange nicht mehr gefahren, dient aber aktuell noch als Lagerraum für allerlei Krimskrams.
Ein vortrefflich restaurierter Renault Pritschenwagen mit Sitzbänken auf der Ladefläche. Vielleicht werden damit Touristen über den Montmartre gefahren.
Denkmal für den französischen Schriftsteller und Philosophen Denis Diderot 1713-1784
Auf der Rue des Roisiers, der Straße der Rosenbüsche, und ihren Nebenstraßen findet jüdisches Alltagsleben statt, auch wenn es durch die vielen Touristen manchmal fast übersehen wird. Noch gibt es die Lebensmittelläden, die Büchereien und koscheren Restaurants, aber sie werden zunehmend verdrängt von edlen Boutiquen und Designerläden.
Dieses Zeichen weist nicht auf einen amerikanischen Bulettenbrater, sondern auf einen Eingang zur U-Bahn hin.
Die Chapelle royale des Invalides, auf deutsch nicht ganz richtig in Invalidendom übersetzt, diente ursprünglich als Kirche eines Heimes für Kriegsversehrte, wurde aber 1840 zur Grabstätte für Kaiser Napoleon I umgebaut. Dessen ausdrücklichem Willen an den Ufern der Seine bestattet zu werden, konnte erst 19 Jahre nach seinem Tod auf der Insel St. Helena, wohin er einst verbannt wurde, nachgekommen werden, da die Engländer, zu deren Empire die Insel St. Helena gehörte, den Leichnam zunächst nicht herausgeben wollten.
Centre national d’art et de culture Georges Pompidou, heißt dieses imposante Gebäude, welches die Architekten Renzo Piano, Richard Rogers und Gianfranco Francini entworfen und Mitte der 70er
Jahre gebaut haben. Die Pariser nennen es auch "La Raffinerie", was, glaube ich, nicht übersetzt werden muß. Es beherbergt ein staatliches Kunst- und Kulturzentrum, welches der namensgebende
ehemalige französische Staatspräsident initiiert hat. Das Tragwerk, die Leitungen für die Gebäudetechnik und die Zugänge sind bei diesem Bauwerk von außen sichtbar, bzw. an der Außenseite
angebracht, wobei die einzelnen Bereiche einzelnen Farben zugeordnet sind (Elektrik gelb, Wasserrohre blau, Klimatechnik grün, Transport rot, Belüftung weiß).
Ein völlig anderer Bau der Superlative ist der Palais du Louvre. Einst ein Königspalast ist heute das Musée du Louvre darin untergebracht, welches, gemessen an der Ausstellungsfläche, das drittgrößte Museum der Welt ist. Die Geschichte des Louvre führt bis in das 12. Jahrhundert zurück, aber da nahezu jeder französische Herrscher Umbauten, Erweiterungen und Renovierungen vornehmen ließ, war der Palast jahrhundertelang eine Baustelle. gegen Ende des 17. Jahrhunderts verfiel der teilweise noch immer im Rohbau befindliche riesige Palast, weil der Hof nach Versailles umgezogen war. Erst die französische Revolution machte aus dem Komplex das, was es heute ist, ein öffentliches Museum. Mitte des 19. Jahrhunderts in seiner heutigen Form fertiggestellt und in den 1980er Jahren generalüberholt umfaßt die Sammlung heute rund 380.000 Exponate, von denen gut 35.000 auf einer Austellungsfläche von 60.000 Quadratmetern zu sehen sind. Dabei reicht das Spektrum von der griechischen und römischen Antikensammlung, bis zur französischen, flämischen und italienischen Malerei der Renaissance, sowie zahllosen anderen Bereichen der Kunst. Auch Leonardo da Vincis Mona Lisa ist hier zu finden.
Die gläserne Pyramide im Innenhof wurde vom chinesischen Architekten Ieoh Ming Pei geschaffen und 1989 eingeweiht. Im Geschoß darunter befindet sich heute der Haupteingang zum Museum, außerdem die Einkaufspassage Carrousel du Louvre mit durchaus interessanten Geschäften und einem großen Gastronomiebereich.
Wenn man beim Louvre die Seine überquert, stößt man auf ein weiteres weltbekanntes Museum, das Musée d'Orsay. Ursprünglich ein Bahnhof, der zur Weltausstellung 1900 gebaut wurde, hat man 1977 entschieden diesen in ein Museum umzuwandeln, welches dann bis 1986 von der italienischen Architektin Gaetana Aulenti realisiert wurde. Gemälde, Fotografien, Skulpturen, Kunsthandwerk, Möbel und Design erfreuen den kunstinteressierten Besucher auf 16.000 Quadratmetern, wobei, anders als im Louvre, der Schwerpunkt der ausgestellten Objekte im Zeitraum 1848 - 1914 liegt.
Fast wie in einem Museum kommt man sich im Viertel der überdachten Ladenpassagen vor. Dabei ist das Waren- und Gastronomieangebot durchaus zeitgemäß. Die Idee des 19. Jahrhunderts, dem Spaziergänger ein besonderes, vor den Launen des Wetters geschütztes, Einkaufserlebnis zu bieten, ist noch heute spürbar.
Hier ist Musik drin ...
... und hier war Musik drin.
Ein Rest der einst überaus zahlreich vorhandenen Handwerker der Möbelfertigung und Innendekoration hat sich in einem Labyrinth von Höfen und Gängen rund um die Rue du Fauburg-Saint-Antoine erhalten.
Im Palais Omnisports de Paris-Bercy wird gerade Tennis gespielt, ansonsten finden hier Sportveranstaltungen jeder Art, aber auch Konzerte statt. Auf dem Gelände und den schrägen Steinflächen drum herum zeigen die Skater ihre Künste (im Hintergrund, s. oben, der riesige Neubau des Wirtschaftsministeriums, der sich bis an die nahegelegene Seine erstreckt). Der Sportpalast, der an eine südamerikanische Stufenpyramide erinnert, ist an den oberirdischen Seitenflächen mit üppigem Rasen begrünt. Gerne hätte ich gewußt wie dort gemäht wird.
Dort, wo heute der Parc de Bercy mit seinen Grünflächen, seinem botanischen Garten und seinen wunderbaren alten Bäumen zum Ausruhen einlädt, standen einst die Weinlager und die Markthallen des Weinhandels. Wenn man von der Sportarena durch den Park in südlicher Richtung läuft, gelangt man zur Rue Francois Truffaut. Hinter der Straße, die den Namen des berühmten Filmregisseurs trägt, liegt Bercy Village, ein im Stil der alten Weinlager errichtetes hübsches Viertel mit einem reichhaltigen gastronomischen Angebot, aber auch mit ausgefallenen Einkaufsmöglichkeiten.
In diesem Geschäft gibt es Artikel aus zahlreichen Pariser Museumsshops an einem Ort.
Gegenüber dem Parc de Bercy, auf der anderen Flußseite, liegen die eindrucksvollen 4 Türme der Bibliothèque Nationale de France Francois Mitterand. Über eine leicht schwankende, mit Holz belegte Fußgängerbrücke, gelangt man sicheren Fußes über den stark befahrenen Quai de Bercy und die Seine zu diesen Monumenten der Literatur. In den 4 jeweils knapp 80 Meter hohen L-förmigen Türmen, die der Architekt Dominique Perrault in den Jahren 1990 - 1996 erbaut hat, befinden sich derzeit etwa 10 Millionen Bücher und Dokumente auf 420 Regalkilometern. In der Mitte des 60.000 qm großen Areals liegt ein interessanter Garten mit prächtigen Kiefern, der zwischen den Türmen scheinbar versenkt wurde.
In der Nähe liegt eine der modernen Metrostationen der Linie 14, die führerlos und computergesteuert in rasanter Fahrt die Seine unterquert.
Große Boulevards und schmale Straßen, Paris ist immer abwechselungsreich und spannend. Oft wünschte ich mir mehr als 2 Augen um alles erfassen zu können.
Auf dem Place Vendome, im Zentrum der Stadt und im vornehmen 1. Arrondissement gelegen, steht eine 44 Meter hohe Triumphsäule mit einer Statue von Napoleon I im Stil eines römischen Imperators.
Lust auf noch mehr Bilder von Paris? Dann geht es weiter im Album Paris Teil 4.